Pierre Rangosch
32 Jahre, bezieht das Persönliche Budget für die Alltagsbegleitung.
Freunde im Sport wiesen Pierre Rangosch eines Tages auf das Persönliche Budget hin und empfahlen ihm, sich erst einmal beraten zu lassen. Dabei war vor allem die Frage des Wohnens ein Thema für den 32-Jährigen. Ein Wohnheim kam nach einem Besichtigungstermin nicht infrage. „Ich habe mir aus Jux und Dollerei mal ein Wohnheim angeguckt und direkt zu meiner Oma gesagt: Ich da? Nie im Leben.“ Dann stellte er den Antrag auf Persönliches Budget.
Mit der Unterstützung seiner vier Assistenten organisiert Pierre Rangosch heute seinen Alltag selbstbestimmt und in seiner eigenen Wohnung. „Meine Oma weiß, dass ich da gut aufgehoben bin und dass sie sich, auch wenn sie eines Tages geht, um mich keine Sorgen machen muss.“ So spricht er die emotionale Entlastung an, die die Entscheidung für ein Persönliches Budget für ihn und seine Großmutter gebracht hat. Die Assistenzen arbeiten bei Pierre Rangosch im Blockdienst von mehreren Tagen. „Wegen meiner Spastik kann ich das besser haben, wenn die Wechsel zwischen den Assistenten nicht so häufig sind“, erläutert er. Für ihn auch ein Argument gegen den Pflegedienst.
Für sich hat Pierre Rangosch mit dem Arbeitgebermodel eine an seinen Bedürfnissen orientierte Ausgangssituation geschaffen. Diese Möglichkeit wünscht er sich auch für andere Menschen mit Assistenzbedarf: „Es müsste auch an Schulen bekannter sein, damit sich die Jungs und Mädels entscheiden können: Ich will das so oder ich will das so.“ Er empfiehlt: „Sucht euch Hilfe und macht es einfach; auch wenn es manchmal ein ‚Hauen und Stechen‘ ist – es lohnt sich.“